Metaprogramme

Metaprogramme stellen Sortierkriterien dar, die vom Menschen unbewusst genutzt werden, um die Informations-Masse zu filtern, welche täglich auf jeden einzelnen einströmt.

Metaprogramme bestimmen, welche Information aus unserer unbewussten Wahrnehmung bis in unser Bewusstsein vordringen. Dabei wird nicht nach „richtig“ oder „falsch“ gefiltert (dies geschieht eher durch Werte und Glaubenssätze), sondern nach „relevant“ oder „nicht relevant“.

Metaprogramme bestimmen somit das Denken und Erleben eines Menschen.

Das Metaprogramm eines Menschen wird im Laufe des Lebens von gemachten Erfahrungen geprägt.

Analyse der Metaprogramme

Die Analyse der Metaprogramme kann verbal, z.B. in Form eines Interviews erfolgen. Die Wortwahl eines Menschen lässt Rückschlüsse auf dessen Metaprogramme zu. Es ist jedoch ratsam auch weitere Faktoren, wie z.B. die Physiologie einfließen zu lassen.

Manche Metaprogramme werden vom Interviewpartner besonders intensiv bedient. Sie springen einen im Interviewverlauf regelrecht an und lassen Rückschlüsse auf das verwendete Metaprogramm zu. Andere Programme werden kaum oder gar nicht bedient. Hier kann man durch gezielte Fragen nachhaken. Wenn ein Programm auch dann nicht bedient wird, ist das vollkommen okay und man kann sich auf die Schwerpunkt-Metaprogramme konzentrieren.

Metaprogramme eines einzelnen Menschen können je nach Kontext unterschiedlich ausfallen. So kann jemand im beruflichen Kontext ein anderes Metaprogramm haben (z.B. Ich-Bezug, Sach-Orientiert) als im privaten Kontext (Wir-Bezug, Menschen-Orientiert). Es empfiehlt sich daher, bei der Analyse zuvor eine Kontext-Klärung durchzuführen.

Nutzung der Metaprogramme

Mit Hilfe von NLP ist es möglich, das eigene Metaprogramm zu beeinflussen oder sogar gänzlich zu verändern.

Des weiteren kann das Wissen über die Metaprogramme eines Menschen genutzt werden, um besseren Rapport herzustellen.

Zur Analyse eines Teams oder zu Vorbereitung auf eine Diskussion kann es beispielsweise hilfreich sein, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, welche Beteiligte welche Metaprogramme nutzen.

Metaprogramme in der Übersicht

Es gibt eine Vielzahl von Metaprogrammen. Die wesentlichen sind hier aufgeführt:

Motivation

  • Hilfsfrage: Zieht es Dich zu etwas hin? Willst Du etwas bestimmtes erreichen? Oder möchtest Du etwas loswerden oder etwas vermeiden?
  • Ausprägungen:
    • hin zu (verfolgt ein Ziel)
    • weg von (möchte weg von etwas / will etwas vermeiden)

Bezugsrahmen

  • Hilfsfrage: Wie wichtig ist es Dir, was andere über Dich und Deine Entscheidungen denken könnten?
  • Ausprägungen:
    • innen / ich
    • außen / andere (es ist wichtig, was andere denken)

Beziehungsebene

  • Hilfsfrage: Achtest Du eher auf Menschen, oder sind Dir Dinge wichtiger?
  • Ausprägungen:
    • Menschen
    • Dinge (Sach-orientiert)

Wahrnehmungspositionen

  • Hilfsfrage: Aus welcher Position nimmst Du Situationen wahr? Als jemand, der eine Situation assoziiert fühlt, jemand der sie eher dissoziiert überdenkt oder als jemand der die Situation mit Abstand betrachtet?
  • Ausprägungen:
    • assoziiert (fühlend)
    • dissoziiert (denkend)
    • Meta (beobachtend)

Zeitorientierung

  • Hilfsfrage: Ist Dir ein Zeitraum besonders wichtig?
  • Ausprägungen:
    • Vergangenheit
    • Gegenwart
    • Zukunft

Primärinteressen

  • Hilfsfrage: Was ist Dir wichtig?
  • Ausprägungen:
    • Menschen
    • Orte
    • Zeitabläufe
    • Dinge
    • Aktivitäten
    • Informationen

Detailgrad (Chunkgröße)

  • Hilfsfrage: Willst Du einen Überblick oder willst Du es genau wissen?
  •  Ausprägungen:
    • spezifisch (Detail)
    • global (allgemein / groß)

Vergleiche

  • Hilfsfrage: Bemerkst Du eher Gemeinsamkeiten oder Unterschiede?
  • Ausprägungen:
    • ähnlich (Match)
    • unähnlich (Mis-Match)

Vollständigkeit

  • Hilfsfrage: Wie viele Informationen brauchst Du, um eine wichtige Entscheidung treffen zu können?
  • Ausprägungen:
    • vollständig
    • unvollständig

Handlungsantrieb

  • Hilfsfrage: Handelst Du von Dir aus, reagierst Du oder bist Du eher abwartend?
  • Ausprägungen:
    • pro-aktiv (handlungsorientiert)
    • re-aktiv (aufforderungsorientiert)
    • in-aktiv (lageorientiert)

Erwartungshaltung (Disney)

  • Hilfsfrage: Bist Du eher ein Visionär, der Dinge erkennt, die im besten Fall sein könnten, eher jemand der anpackt und Dinge umsetzt oder jemand, der erkennt, was schief gehen könnte?
  • Ausprägungen:
    • Träumer (assoziativ / visionär)
    • Kritiker (denkend / logisch)
    • Realist (handelnd / pragmatisch)

Analyserichtung

  • Hilfsfrage: Siehst Du eher, welche Schwierigkeiten bestehen oder wie Lösungen aussehen könnten?
  • Ausprägungen:
    • warum? (problemorientiert)
    • wie? (lösungsorientiert)

Vorlage Metaprogramme als PDF zum Download

NLP-FAQ.de bietet Dir eine sehr praktische Vorlage, um Metaprogramme zu dokumentieren:

Metaprogramme Vorlage
Abbildung: Metaprogramme Vorlage

Während eines Interviews kannst Du Dir mit wenig Aufwand Kreuzchen an den Stellen machen, an denen Dir Metaprogramme aufgefallen sind. Spricht der Interviewpartner beispielsweise häufig von sich selbst, so bedient er das Metaprogramm „Bezugsrahmen“ mit der Ausprägung „innen/ich“. Du kannst nun ein Kreuzchen an der entsprechenden Stelle in der Vorlage machen.

Diese Notizen können später hilfreich sein, wenn es darum geht, ein neues Programm zu etablieren.

Du kannst die Vorlage Metaprogramme >>hier<< herunterladen:

Metapgrogramme Vorlage herunterladen

Übungen zu Metaprogrammen

Übung 1: Analysiere Dich selbst

Suche Dir einen Kontext aus (Problem-Situation, Ziel-Situation, Ressource-Situation). Begib Dich gedanklich in die Situation. Erlebe sie möglichst mit allen Sinnen. Prüfe nun Deine Metaprogramme, die in dem jeweiligen Kontext dominierend sind. Du kannst zur Dokumentation die Vorlage von NLP-FAQ.de verwenden.

Übung 2: Führe ein Interview durch

Suche Dir einen Interview-Partner. Lass den Interview-Partner einen Kontext wählen. Bitte den Interview-Partner, dass er sich gedanklich in den Kontext begibt. Lass ihn nun über den Kontext sprechen. Analysiere die Wortwahl des Gesprächspartners. Aus der Wortwahl lassen sich die dominierenden Metaprogramme erkennen. Notiere die verwendeten Metaprogramme – z.B. mit Hilfe der Vorlage von NLP-FAQ.de

Übung 3: Schaue Dir Videos an

Schaue Dir Videos an, in denen Menschen sprechen. Das können Reden von Politikern sein, Talkshows oder Reality-Sendungen. Analysiere die Wortwahl des Gesprächspartners. Aus der Wortwahl lassen sich die dominierenden Metaprogramme erkennen. Notiere die verwendeten Metaprogramme – z.B. mit Hilfe der Vorlage von NLP-FAQ.de.

Übung 4: Analysiere ein Team

Wenn Du Dich häufiger in Gruppen aufhältst (privat oder beruflich), dann kann es hilfreich sein, die Metaprogramme der übrigen Gruppenteilnehmer zu kennen. Gehe die einzelnen Gruppenmitglieder gedanklich durch oder beobachte sie beim nächsten Treffen. Welche Metaprogramme verwenden sie? Notiere die Programme z.B. mit Hilfe der Vorlage von NLP-FAQ.de. Dies hilft zum einen, um diese Menschen besser zu verstehen. Es kann aber auch helfen, um sie in künftigen Situationen besser zu überzeugen.

Übung 5: Führe einen Meta Change durch

Mit Hilfe des Formats Meta Change gelingt es, Metaprogramme gezielt zu verändern. Führe gemeinsam mit einer zweiten Person einen Meta Change durch. Eine genaue Anleitung zur Durchführung des Formats Meta Change erhältst Du hier.

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